Donnerstag, 7. Juni 2012

Pferde sorgen für Adrenalin!

Langsam, langsam, normalisiert sich mein vierbeiniges Team, - doch es gibt immer wieder Momente wo der Adrenalinspiegel rasant in die Höhe schnellt!
Vor einigen Wochen, Christine Steiner war gerade auf Besuch, fanden wir Ventania, friedlich, jedoch sehr ungewöhnlich am Sandplatz liegend vor. Als sie zur Heufütterung aufstand und sich über ihre Portion hermachte, dachte ich noch alles sei in Ordnung.
Nächsten Morgen lag aber Ventania wieder auf dem selben Platz, das Maul total verkrampft. Meine Alarmglocken schrillten, wir bekommen heute 35 Grad, die Stute liegt in der prallen Sonne, wenn die nicht schlucken kann dehydriert sie binnen Stunden! Ich brauche sofort einen Tierarzt, mein Biotensor versagt, wenn ich so gestresst bin.
Zu meinem Entsetzen musste ich feststellen, dass es an einem Samstag fast unmöglich ist einen Tierarzt aufzutreiben. Ich bat alle Bekannten um Hilfe und schließlich teilte mir Marie mit, sie hätte nun einen Tierarzt gefunden, den sie zwar überhaupt nicht mag, aber er würde nachmittags kommen.
Gott sei Dank war Ventania in der Zwischenzeit aufgestanden und hat reichlich getrunken, fressen wollte sie allerdings nicht.
Ich dachte irgend etwas stimmt mit den Zähnen nicht, vielleicht hat sie einen Schlag aufs Kiefer bekommen, oder sonstiges.
Um 4h Nachmittag tauchte der Tierarzt endlich auf. Fachlich war er sehr kompetent, doch ich verstand sofort warum ihn Marie nicht mochte, er hatte kein Gefühl für Tiere, ich glaube er hat einfach Angst vor Pferden, obwohl er auf Pferde spezialisiert ist.
Er meinte die Zähne von Ventania gehören geraspelt, aber es ist nicht so gravierend, dass dies den schlechten Zustand der Stute erklären würde, zudem hatte Ventania nun fast 40 Grad Fieber.
Wir begannen mit der Zahnbehandlung, kein leichtes Unterfangen, denn Ventania stand samt Sedierung auf den Hinterbeinen! Ich bündelte all meine Kräfte und beruhigte abwechselnd Tierarzt und Pferd.
Endlich war es geschafft, nun noch Blutabnahme um mit allen möglichen Tests die Ursache der Erkrankung heraus zu finden. Anschließend wurde Ventania noch mit Fiebersenkern, Schmerzstillern und Entzündungshemmern gedopt, mir war alles recht, Hauptsache, sie kam über die Runden.
Nach der Behandlung marschierte Ventania wieder schnurstracks zu ihrem Liegeplatz, es hatte sich eigentlich nichts verändert.
Nächsten Tag kam sie wenigstens wieder zu ihrem Fressplatz und zupfte vorsichtig am Heu, das Fieber war auch weg.
Als ich mich selbst wieder beruhigt hatte, konnte ich auch wieder mit dem Biotensor testen. Ventania hatte eine Entzündung der Mundschleimhaut, ich gab ihr die passenden Globuli und spülte den Mund mit Calendula Lösung, - nach 2 Tagen war sie wieder voll fit, wenn auch etwas dünn!
Da Filho auch zu dünn ist, beschloss ich mit ihm und Ventania extra grasen zu gehen. das ging natürlich nur einer nach dem anderen, sonst wäre Cleopatra alleine gewesen.
Da dies auf Dauer zu Zeitaufwändig war, ließ ich jeweils ein Pferd frei. Einige Tage ging das ganz gut, bis.....
es Filho viel zu langweilig wurde und er Schritt für Schritt, das ganze Grundstück erforschte. Als er eines Tages bei mir in der Küche landete, dachte ich, - Bursche, sehr viel Hunger kannst du nicht haben, ansonsten würdest du grasen.

Also durfte nur mehr Ventania frei spazieren. Nach einigen Tagen fand auch sie das Gras uninteressant und verlegte sich darauf am Parkplatz alle Eicheln aufzusammeln. Da ich aber der Meinung bin, dass Eicheln kein ideales Pferdefutter sind, war es auch mit Ventanias Freiheit vorbei.
Nun darf nur mehr Unico abends frei übers Gelände spazieren, er ist ein richtiger Lusitano und findet auch die letzten verdorrten Unkräuter noch schmackhaft.




Jetzt ist es ohnehin schon so warm, dass die Pferde ab 11h in den Stall gehen und hier kann ich meine zwei "Dünnen" gezielt zufüttern.
Das Problem ist nur, dass Ventania nach wie vor nicht in den Stall gehen mag, sich bestenfalls eine Box mit Cleopatra teilt. Ich habe schon ein extra Padock für die Stuten gebaut, damit sie nun jederzeit ein und aus können.






Mein Problem ist nun, dass ich zum Abmisten der Koppel, immer über die Zäune klettern muss. Dazu schalte ich natürlich den Strom aus und vergesse regelmäßig ihn wieder einzuschalten!
Damit ist es nun auch vorbei, denn eines Morgens kratzte Cid vehement an meiner Schlafzimmer Türe.
Cid, gib Ruhe, geh Platz, es ist 6h früh! Doch Cid gab nicht auf und begann zu bellen. Also stand ich schlaftrunken auf, - Cid wollte nach draußen. Ich öffnete die Terrassentüre, Cids Bellen wurde scharf, ich war schlagartig hellwach.
Da stimmt etwas nicht, Hilfe wo ist mein Bademantel, wo sind Schuhe? Ich tapste herum und sah in der nächsten Sekunde 3 Pferde in vollem Galopp um die Hausecke biegen!
Oh mein Gott, Unicos Strom ist auch ausgeschaltet, das neue EinfährstTor ist gerade beim Verzinken, wo werden die Pferde jetzt hinrasen?
Ich spurtete zur Futterkammer und füllte den Haferkübel und mein super toller Hund trieb in der Zwischenzeit die Pferde wieder zurück Richtung Heimat.
Tief durchatmen, geschafft, alle Pferde stehen wieder hinter dem Zaun, den ich in Windeseile wieder befestigt hatte.




Ich lobte Cid über den grünen Klee, welch tolle Arbeit er geleistet hatte. Er hat es voll verstanden und stolzirrte den ganzen Tag mit stolzgeschwellter Brust über die Farm.
Seit diesem Tag, will er nicht mehr ins Haus,- er muss draußen bleiben, die Farm und die Pferde bewachen. Ich kann auch mit dem Auto wegfahren, er legt sich auf seinen Platz unter der alten Eiche und passt auf bis ich wieder zurück komme!
Langsam möchte ich auch wieder mehr mit meinen Pferden arbeiten, doch darüber mehr im nächsten Blog,
wie immer,

Fortsetzung folgt........

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