Sonntag, 8. Juli 2012

Hilfe, ich brauche Katzen!

Nachdem ich nun fast ein Jahr lang, Müll und Schutt weggeräumt hatte, dachte ich die Heimstätten der Nagetiere sind nun beseitigt. Im Prinzip habe ich ja nichts gegen Ratten und Mäuse, solange sie meine Lebensräume respektieren. Im Gegenteil, Portugiesische Ratten sind total süß, etwas kürzer und dicker als unsere Österreichischen Exemplare und flauschig befellt.

Ich habe mich in der letzten Zeit richtig gefreut, dass meine kleinen Farmbewohner immer mehr Scheu verlieren. Der Wiedehopf pickt 2 Meter neben mir die Körner auf und das Eichelhäher Pärchen streift mich schon fast beim vorbeifliegen.
Die Tauben haben sich auf 2 Stück reduziert, eine davon frisst gelegentlich Nase an Nase mit Filho, leider fehlt in solchen Momenten immer die schussbereite Kamera!
Ich wusste, dass in der alten Wellblechhütte, in der die Futtertonnen für die Pferde stehen, noch eine Ratte wohnt. Sobald ich hinein ging, hörte ich sie immer eilig im Gebälk verschwinden.
 Sie störte mich hier nicht, denn die Tonnen sind fest verschlossen und sie richtet keinen weiteren Schaden an.
Seit kurzem bleibt sie sogar wenn ich komme auf ihrem Wandbrett sitzen, und starrt mich fragend mit ihren Knopfaugen an.
Soweit so gut, alles lebt hier friedlich und in Harmonie, so wie ich es mir immer gewünscht habe!
Doch dann wollte ich vor einigen Tagen Ventania mit der Doppellonge arbeiten und sah zu meinem Entsetzen, dass das gute Stück total zerfranst war,- nicht Ventania, sondern die Longe. Sofort begann ich alle Kisten in denen meine Reitsachen verstaut sind ins Freie zu ziehen und siehe da, eine Maus ergriff die Flucht.
Von nun an ließ ich die Türe zur Sattelkammer offen stehen, damit Cid jederzeit hinein konnte. Er fängt alles was bei uns so herumläuft, - leider auch kleine Kaninchen! Mein Vertrauen in Cid als Mäusejäger ist jedoch begrenzt und so kontrollierte ich nun alle paar Tage die Kisten in der Sattelkammer. Alles war in Ordnung, die Maus war anscheinend vertrieben, die Gefahr gebannt.
Irrtum, ich hatte nicht mit der größeren Kollegin Frau Ratte gerechnet!
Als ich vorgestern wieder einmal die Kisten kontrollierte, hörte ich ein verdächtiges Quieken. Oberflächlich schien alles in Ordnung. Ich schüttelte einmal Kräftig, darauf gefasst, das nun die Mäuse herausspringen, doch nichts geschah, alles blieb ruhig. Vorsichtshalber zog ich nun doch die Kiste ans Licht und begann sie auszuräumen. Schwups, eine dicke fette Ratte verzog sich unter die Satteldecken. Warum läuft sie nicht fort wie normalerweise?
Oh Gott, nun sah ich die Bescherung, in meinem schönen GPS Helm, lagen meine wunderschönen, neuen, superweichen Rehleder Handschuhe, zerpflückt in kleine Schnipsel und in diesem weichen Bett quietschten sechs Ratten Babys! Die Mutter blieb tapfer bei ihren Kindern, - erst als ich die ganze Kiste einfach umkippte, ergriff sie die Flucht und versteckte sich im Holzstoß.
Das Gejammer der Kleinen war groß, welches Drama für mich. 
Zuerst begutachtete ich meinen Schaden, Handschuhe kaputt, Helm innen zernagt, sogar mein schönes Zaumzeug mit den echten Silberbeschlägen war durchgebissen, meine beste "Sonntags Satteldecke" hatte  ein Loch! Doch die verwaisten Rattenkinder und die arme Mutter bekümmerten mich noch mehr. 
Ich brachte die Kinder hinter der Hütte in den Schatten, rekonstruierte so gut es ging das Handschuh Bett, baute mit kleinen Holzbrettchen einen Dach darüber und verließ die Stätte in der Hoffnung das Mutter Ratte ihren Nachwuchs bald finden werde.
Als ich am Abend nachsah, hielten bereits hunderte Ameisen ein Festmal, die Mutter hatte ihre Kinder nicht gefunden.


Fazit für mich,- da ich keine Tiere vergiften oder sonstwie töten mag,- bleiben nur Katzen eine Lösung.
Das wird ein schwieriges Unterfangen werden,- nicht weil es hier keine Katzen gäbe, die Tierheime sind voll davon, - aber ich befürchte Cid wird unsere neuen Farmbewohner erst einmal als unerwünschte Eindringle  betrachten!  Ein kleines Katzenkind, von Cid ermordet, das währe für mich das nächste Drama!




Weiter habe ich beschlossen, dass es ob sofort keine "Sonntags Sachen" für besondere Anlässe mehr gibt!
Das feine Kaschmir Shirt für besondere Anlässe hat ein Mottenloch, die Bio Forellenfilet sind abgelaufen, mein schönes Zaumzeug zerbissen, die Handschuhe nie getragen.
Ab nun ist jeden Tag Sonntag, meine Pferde werden immer ihre schönsten Halfter, Decken und Zäume tragen, wir leben jetzt und nicht irgendwann und heute ist der beste Tag aller Tage!


Fortsetzung folgt.......  

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