Samstag, 6. Oktober 2012

Der Straßenhund

Das ist ein Thema, an dem man leider in Portugal nicht vorbei kommt, speziell wenn man auf dem Land lebt.
Als ich die 2 jungen Podengos letzten Februar mit nach Österreich nahm um Plätze für sie zu suchen, wurde ich von manchen Menschen gefragt, - ja muss den das sein?
Die Tierheime in Österreich sind übervoll, da brauchen wir nicht noch zusätzlich Hunde aus dem Ausland einzufliegen!
Ich bin der Meinung, ja es muss sein und werde, wann immer ich kann, weitere Hunde nach Österreich vermitteln. Ich weiß es ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein, es gibt tausende Straßenhunde und sie vermehren sich rasant.
Kein Hund verdient es in einem Tierheim zu wohnen, weder in Österreich und schon gar nicht in Portugal, denn diese Anstalten hier verdienen diesen Namen nicht.
Gott sei Dank gibt es hier an der Algarve einige Ausländer, die unermüdlich daran arbeiten, zumindest die jungen Hunde einzusammeln. Die Hunde werden aufgepäppelt, geimpft, gechipt und nach Holland, England oder Deutschland geflogen.
Warum diese Arbeit? Wir sehen hier die Straßenhunde, die nicht das Glück hatten als Welpen gefunden zu werden. Es bricht einem das Herz.
 Sie sind scheu und verschwinden sofort in den Büschen, wenn man näher kommt, sie sind es gewohnt, das Menschen Steine nach ihnen werfen und sie verjagen.
Spät am Abend streichen sie um die Mülltonnen, in der Hoffnung etwas fressbares zu finden.
Neulich hat sich so eine arme Kreatur auf mein Grundstück verirrt. Der kleine Kerl tapste über Unicos Koppel. Ich sperrte Cid ins Haus und versuchte das Hundchen zu locken, platzierte Wasser und Futterschüsseln.
Langsam fasste er Vertrauen und kam näher. Mein Herz zog sich zusammen, Tränen standen in meinen Augen, ich stammelte nur entsetzt, - ach du armer Hund, du bist ja nur mehr ein Häufchen Elend.
Ein knochiges Skelett, das Fell räudig, die Haut voller Beulen und Verletzungen, ein Schwarm Fliegen begleitete ihn. Er schaute mich schüchtern aus seinen tränenden Augen an, verjagst du mich auch nicht?
Schnell holte ich die Butterdose aus dem Kühlschrank und der Hund begann vorsichtig zu schlecken, nach einiger Zeit schlich er wieder davon.
Ich rief Adrian an und fragte ihn, ob wir dem Hund irgendwie helfen können. Nein das können wir nicht, so enden sie alle, wenn wir sie nicht rechtzeitig finden und vermitteln können.
Sie verhungern, bekommen Räude, werden von Zecken und Ameisen aufgefressen und irgendwann sind sie dann tot.
Ja, es gibt auch in Österreich arme Hunde, doch solche Bilder bekommen wir in Österreich nie zu Gesicht!









































Ich habe mir schon oft den Kopf zerbrochen, wie
man diese Situation den ändern könnte. Die Portugiesische Regierung bräuchte nur die bei uns übliche Hundesteuer einzuführen und eine Kastrationspflicht verhängen.

Doch das hätte Wahrscheinlich zur Folge das schlagartig zehntausende Hunde auf die Straße gesetzt würden, da sich die meisten Portugiesen
weder weitere Steuern noch Tierärzte leisten können.
Ich bin ratlos, das einzige was ich tun kann, ist immer wieder zu versuchen, dem einem oder anderen Hund eine Reise nach Österreich zu ermöglichen.
Vielleicht öffnen sich mit der Zeit die Herzen der Menschen und sie erkennen, dass auch ein räudiger Straßenköter ein fühlendes Wesen ist.




Fortsetzung folgt.........

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