Montag, 28. Januar 2013

Ein Gartenjahr

Gerade ein Jahr ist es her, das ich begann hier die ersten Bäume, Büsche und Blumen zu pflanzen!
Wie viel durfte ich in dieser Zeit lernen!
Ein anderes Lad, andere Erde, anderes Klima, fast alle meine alten Kenntnisse haben hier versagt!
Letztes Jahr war ich in vielem viel zu spät, - es war nicht nur die Arbeit mit dem Haus, die mich vom Gemüsegarten abhielt, es war auch mein altes Österreich Gefühl, das besagte die Gartenarbeit beginnt im April.
Nun weiß ich, Kartoffel, Salat, Spinat und Bohnen, werden im Januar gepflanzt und spätestens im Februar müssen Tomaten, Zuccini und Kürbis Samen in die Erde!
Auch meine geplante Kompost Arbeit funktionierte nicht so wie ich es mir vorgestellt hatte. Obwohl ich die Misthaufen mit Sand bedeckte und täglich bewässerte, stellte ich mit Entsetzen fest, das beim herbstlichen Umstechen nicht die erhoffte schwarze Erde auftauchte, sondern strohtrockene mumifizierte Roßäpfel ans Tageslicht kollerten.
Jetzt weiß ich, kompostieren funktioniert nur im Winter, wenn es regnet!
Dennoch ist mein Eifer ungebrochen, - ich habe neue Erfahrungen, lerne und werde es in Zukunft besser machen!
Nun bin ich schon gespannt wie sich Bäume und Büsche im nächsten Jahr weiter entwickeln werden.
Dank reichlich Pferdemist gedeiht alles prächtig, einige Pflanzen musste ich sogar schon wieder ausgraben und an neue Plätze versetzen, da sie so rasant gewachsen sind!
Einiges ist auch im letzten Sommer eingegangen, doch auch dies betrachte ich als Lern Erfahrung, mit der Zeit bekomme ich ein Gefühl dafür, was hier gut gedeiht oder auch nicht!


Als ich im Januar nach meinem Österreich Urlaub zurück kam, war ich erschrocken wie hoch das Unkraut schon wieder gewachsen war. Doch nach einigen Tagen Arbeit mit der Motorsense sah alles schon etwas manierlicher aus.
Die Pferde haben reichlich zu fressen, ausgenommen an Regentagen. An diesen müssen sie leider in den Padocks stehen bleiben, damit die Wiese nicht zum Sturzacker wird, - dementsprechend frustriert sehen sie dann auch aus!





So wie ich momentan etwas frustriert aus der Wäsche schaue, - habe ich mich doch nun endlich entschlossen das letzte " Luxusgebäude "  bestehend aus Wellblech, zu entfernen und eine neue solide Futterkammer zu bauen.
Ein festes kleines Häuschen, in dem ich Futter und Sattelzeug ordentlich verstauen kann, ohne Angst zu haben das Ratten und Regen alles vernichten.
Wenn es fertig ist, wird es sicher eine Erleichterung, doch momentan habe ich wieder nur neuen Dreck, Schlamm und Chaos!

Aber jetzt haben wir wieder täglich Sonne und blauen Himmel, die Mimosen und Narzissen stehen in voller Blüte. Bei bis zu 20 Grad Tages Temperatur, wird es schnell auftrocknen, dann kann ich beginnen den Schutt aufzuräumen und dabei murmle ich unverdrossen mein Mantra, - irgendwann wird es fertig, - irgendwann wird es schön!
Mein Haus besteht den ersten Winter recht gut. Ich freue mich das alle meine Planungen (wo muss ein Fenster sein, damit zur richtigen Zeit Licht ins Haus kommt?) voll aufgegangen sind und ich täglich mit den ersten Sonnenstrahlen Frühstücken darf!
Nur mein angeblicher High Tech Kamin von Palazetti schwächelt noch immer, dabei reklamiere ich schon seit einem Jahr bei dieser Firma.
Jetzt muss ich angeblich meinen Schornstein einreißen lassen und einen Neuen, höheren bauen, damit der Ofen ordentlich brennt!
Ich fürchte dieses Problem wird zu einer unendlichen Geschichte!













Fortsetzung folgt.......

Mittwoch, 2. Januar 2013

Jahreswechsel

Zehn Monate war ich nun schon nicht mehr in Österreich, - eine lange Zeit!
Umso schöner war es Weihnachten mit Familie und Freunden zu verbringen.
Unsere Hündin Axa hat nach einem ungewollten Seitensprung 6 Welpen geworfen, die von meiner Tochter nun hingebungsvoll betreut werden. Ich kam gerade zur rechten Zeit als die Welpen begannen die Augen zu öffnen, zu laufen und zu spielen, - einfach bezaubernd diese Hundebabies zu beobachten.
Es war auch wunderschön alle Pferde wieder zu sehen. Ich brauchte nur leise ihren Namen zu rufen, schon hoben sich die Köpfe, zuerst erstaunte Augen, - ist sie es wirklich? - dann ein freudiges strahlen in den Pferdeaugen. Diese Momente sind für mich die schönsten Geschenke der Welt!

In den ersten beiden Tagen tapste ich etwas verloren durchs Haus, - es ist schon so wie die Indianer sagen, - Die Seele eines Menschen reist nicht so schnell wie die Flugzeuge fliegen!
Alles zuhause ist alt und vertraut, doch ich bin noch nicht wirklich angekommen.
Zum Nachdenken hatte ich jedoch nicht all zuviel Zeit, jeder Tag war bereits im vorhinein verplant.
Eigentlich hatte ich Monate lang in Portugal eine Liste geschrieben, was ich denn zuhause alles erledigen und besorgen sollte.
Einen ganzen Tag hatte ich für Erledigungen in Linz reserviert, - schlussendlich blieben mir gerade einmal knappe 2 Stunden in denen ich zur Apotheke, A1 Shop und sonstigem raste.
Ein Blick auf meine Liste,- eigentlich ist nichts davon lebenswichtig, also zusammen knüllen und ab in den Papierkorb.
Manchmal muss ich über mich selbst den Kopf schütteln, es ist erstaunlich wie sich die Wertigkeiten im Leben verschieben.
Mir ist nur mehr wichtig jeden Tag bewusst zu leben und dazu braucht man eigentlich nicht viele Dinge!
In Österreich fällt dieses bewusste Leben ungleich schwerer.
Am Tag vor meinem Abflug ging ich beim letzten Tageslicht noch auf die Weiden um mich von den Pferden zu verabschieden. Als ich meinen Hengst Silver besuchte bot sich ein bezauberndes Bild! Der ganze Alpenkamm war in orange, rosa Töne gehüllt und über dem Nebel gefüllten Donautal lagen die bewaldeten Hügel im letzten Licht.
Wie gerne wäre ich hier die nächste Stunde gestanden, die Energie des Pferdes fühlend und gleichzeitig den Frieden der Natur zu atmen, doch der schneidend kalte Ostwind trieb mich schnell zurück ins Haus.




Alle meinten ich hätte großes Glück, das es gerade jetzt in Österreich so warm ist, doch für mich war es trotzdem unglaublich finster und kalt. Trotz gelegentlichem Sonnenschein vermisse ich das helle Licht von Portugal.
Manchmal denke ich dieser Lichtmangel färbt auch auf die Menschen hier ab, viele sind bekümmert und besorgt, die Gespräche drehen sich um Negatives, oft fehlt das Lachen und die Freude.
 Diese Grundstimmung ist mir früher nie aufgefallen, jetzt fühle ich sie.
Kaum angekommen befand ich mich auch schon wieder auf dem Rückflug. Zu meiner Freude begrüßte mich meine Haus und Tiersitterin Susanne mit einem entspannt lächelndem Gesicht, - offensichtlich war alles gut gelaufen.
Nach gerade einmal 4 Stunden Schlaf, war ich schon wieder unterwegs zum Flughafen damit Susanne und ihre Tochter den Rückflug nach Düsseldorf nicht verpassten.
Sehr gemütlich fuhr ich mit dem Auto zurück, nun hatte ich ja keine Eile mehr! Ich genoss das helle Licht und den tiefblauen Himmel. Auf den Wiesen zeigen sich die ersten Narzissen und in einem geschützten Seitental sah ich die ersten zartrosa Blüten auf einem alten knorrigen Mandelbaum, - der Frühling beginnt!
Ach wie herrlich, der Beginn eines neuen Jahres, eines neuen Frühlings, eines neuen Sommers.
Alles ist voller Hoffnung und Neugierde, was dieses Neue bringen wird, - ich begann im Auto zu lachen und volle Lebensfreude wallte in mir auf!
In diesem Sinne wünsche ich euch allen ein gutes Neues Jahr, gefüllt mit Lachen, Freude und Frohsinn!


Fortsetzung folgt............